Das Domino-Haus

Elisabeth Liebing Elisabeth Liebing
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Privatsphäre schafft Sicherheit und ist ein maßgebliches Instrument, das in der Architektur von größter Bedeutung ist, um ein Zuhause auch als solches definieren zu können. Wir zeigen euch heute eine kleine, moderne Festung, in der man sich bereits auf dem Weg zum Eingang völlig unbeobachtet fühlen kann und dennoch nicht den Überblick verliert. 

Verantwortlich für die Planung des Einfamilienhauses in Dresden war das Architekturbüro Steimle Architeken.

Ansicht

Vollständig introvertiert präsentiert sich die zur Straße zugewandte Seite des Hauses. Der Bau ist in zwei horizontal aufeinander gestapelte Kuben gegliedert. Keinerlei Öffnungen scheinen die Fassade zu durchbrechen, sodass der Eindruck einer massiven Festung hervorgerufen wird. Das Wohnhaus nimmt mithilfe seiner extravaganten Wirkung einen nahezu distanzierten Platz auf dem innerstädtischen Grundstück ein. Jedoch täuscht der Blick von Weitem, denn Offenheit wird im Erdgeschoss durch ein interessantes Mittel erzeugt.

Erschließung

Überaus unkonventionell ist die Erschließung des Hauses, da diese nicht offen, sondern verborgen in einem Laubengang lagert. Eingerahmt in der geradlinigen, langen Röhre findet sich die markant schwarze Eingangstür und weist unmissverständlich den Weg ins Innere. Der Stangenwald aus Douglasienholz erscheint wie ein subtiler Filter zum öffentlichen Straßenraum. Der transluzente Vorhang bildet einen spannenden Raum, der sich widersprüchlich zur fensterlosen Fassade verhält und dennoch eine Balance der Öffnungen schafft. 

Wohnzimmer

Das Einfamilienhaus bietet zwei Etagen, wobei das Erdgeschoss die Räume des öffentlichen Lebens beherbergt und sich im ersten Stockwerk die privaten Bereiche ansiedeln. Der Wohnraum, der auf der Fotografie abgebildet ist, kreiert eine offene Raumabfolge, sodass die Wohngruppen in einer Abhängigkeit zueinander stehen. Der Austausch vielfältiger Blickbeziehungen, die sich vom Inneren bis in den Außenraum ziehen, bilden einen Schwerpunkt des innenarchitektonischen Konzepts.   

Esszimmer

Das Wohn- und Esszimmer wird mithilfe eines Kamins getrennt, der zentral im Raum lagert. Zur linken und rechten Seite ließ man einen gewissen Abstand, um die einzelnen Bereiche in einer gewissen Relation zueinander zu setzen. Den Mittelpunkt des Esszimmers markiert eine lange, rustikale Holztafel. Konträr dazu, entschied man sich für den Ghost Chair von Philippe Starck, der aufgrund seiner Transparenz Leichtigkeit und Sensibilität ausdrückt. 

Badezimmer

Das Badezimmer ist in zwei Zonen gegliedert, die auf der einen Seite Waschbecken und auf der anderen Seite eine Badewanne beherbergen, welche über wenige Stufen erreicht werden kann. Verbunden werden die beiden Räume mithilfe eines Ganges.  

Küche

Das farbliche Schema wird in allen Bereichen des Hauses konsequent fortgeführt, sodass ein einheitliches Gefüge entsteht, das sich lediglich in der Funktion, aber nicht in der Gestalt voneinander differenziert. So wurden die Fronten der Küche vollständig in Weiß gehalten. Struktur verleihen lediglich die Kanten der Türen und des Fensters, die sich in dunklem Schwarz von dem hellen Grund absetzen. 

Weitere Anregungen zu Schwarz und Weiß findet ihr in dem Ideenbuch: Kleines Wohnhaus in Schwarz-Weiß

Aufbau

Zuletzt möchten wir einen Blick von der Seite auf das Gebäude werfen. Hierbei wird der Aufbau klar: Das erste Stockwerk wurde als Staffelgeschoss ausgebildet. Auf der zur Straße zugewandten Seite schließt es bündig mit dem Erdgeschoss ab. Zur Gartenseite erkennt man den ausgebildeten Versatz, der die kubische Formation lebendig gestaltet.  

Die wichtigsten Informationen findet ihr hier im Überblick: 

Realisierung: 2012

LPH: 1-7

BGF: 435 Quadratmeter

BRI: 1.365 Kubikmeter

Ort: Dresden

Fotos: Steimle Architekten GmbH

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